Übergangswohnheim für geflüchtete Menschen

Das Thema Übergangsunterkunft für geflüchtete Menschen, insbesondere der politische Umgang damit, sorgte in der vergangenen Woche für großen Unmut unter den Anwohnern der Gartenstraße.
In ihrem offenen Brief, der auch der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen Herten vorliegt, äußern sie die Sorge vor möglichen Konflikten mit den Bewohnern der Unterkunft.
Die vorgetragenen Sorgen und Erfahrungsberichte nehmen wir ernst und möchten nicht, dass sie ungehört verhallen. Es ist uns ein Anliegen, dass die Rahmenbedingungen so gestaltet werden, dass sowohl Anwohner als auch Bewohner der Übergangsunterkunft in guter Nachbarschaft miteinander leben können.

Fest steht, dass die Flucht vor Krieg und Vertreibung ein Menschenrecht sind, ebenso das Recht, in einem sicheren Staat Asyl zu beantragen. Ob Integration gelingt, hängt allerdings stark von den Bedingungen vor Ort ab. Davon, wie gut die geflüchteten Menschen in die Gesellschaft vor Ort eingebunden werden.

Die Unterbringung in einer Übergangsunterkunft soll für die dort wohnenden Menschen eine realistische Chance zur Integration bieten. Dies kann jedoch nur gelingen, wenn über die bloße Verpflichtung zur Unterbringung hinaus eine laufende Betreuung der Schutzsuchenden stattfindet. Daher hat die Fraktion Bündnis 90/ Die Grünen Herten bereits im März den Antrag gestellt, für die Gemeinschaftsunterkunft ein umfassendes Betreuungskonzept zu erarbeiten.

Neben einer hausmeisterlichen Kraft benötigt die geplante Einrichtung Betreuungskräfte, deren Angebot über ein reines Sprechstundenangebot hinausgeht. Dieses Angebot umfasst beispielsweise Informationen zu Angelegenheiten des täglichen Bedarfs, Unterstützung bei Behördengängen und Arztbesuchen, Sprachförderung bis hin zur Unterstützung in der schulischen Eingliederung. Die Förderung und Stabilisierung des Sozialverhaltens und der gegenseitigen Rücksichtnahme, Vermittlungen in Konflikten der Schutzsuchenden untereinander und bei eventuellen Konflikten zwischen Schutzsuchenden und Anwohnerschaft ist eine weitere wichtige Aufgabe der Betreuungskräfte

Auch die rechtzeitige Entwicklung einer individuellen Wohnperspektive muss in den Blick genommen werden.


Mit dem vorliegenden Antrag zum Betreuungskonzept haben wir einen guten Ansatz gefunden, um den Sorgen der Anwohner*innen Rechnung zu tragen und gleichzeitig die Chancen der Bewohner*innen auf eine gelungene Integration deutlich zu verbessern.